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Chorionzottenbiopsie (11 – 13 SSW)

Wann ist diese Untersuchung die richtige?

Da die Plazenta (Mutterkuchen oder Chorion) von der befruchteten Eizelle abstammt, hat sie die gleichen Erbinformationen wie der Embryo. Plazentazellen können somit zur Analyse der kindlichen Chromosomen herangezogen werden.

Die Chorionzottenbiopsie ist sinnvoll, wenn eine Chromosomenanalyse sehr früh in der Schwangerschaft nötig ist, wie z. B.

  • bei Auffälligkeiten des Embryos im Ultraschallbild
  • bei hohem Risiko im Ersttrimester-Screening
  • bei Erbkrankheiten oder Stoffwechselstörungen in der Familie
  • bei dringendem mütterlichen Wunsch nach einer frühen Diagnostik

Eine Chorionzottenbiopsie führen wir frühestens ab 11 vollendeten SSW durch. Vor dieser Zeit sind die Organanlagen des Embryos noch nicht abgeschlossen und das Risiko einer Komplikation zu hoch.

Wie wird die Untersuchung durchgeführt?

Nach einer sorgfältigen Ultraschalluntersuchung wird eine dünne Hohlnadel unter ständiger Sichtkontrolle in die Plazenta geführt. Durch diese Nadel werden einige Gewebezellen abgezogen. Die eigentliche Punktion dauert meist nur ein bis zwei Minuten. Während des Eingriffs spüren die meisten Frauen ein unangenehmes Ziehen im Bauch.

Aus den gewonnenen Zellen werden Kulturen angelegt, die einige Zeit für Wachstum und Vermehrung benötigen. Das Ergebnis daraus liegt nach etwa zehn Tagen vor. Nach jeder Chorionzottenbiopsie wird jedoch regulär ein Schnelltest durchgeführt, durch den die häufigsten Chromosomenanomalien bereits einen bis zwei Arbeitstage nach der Punktion ausgeschlossen werden können.

Welche Risiken birgt die Untersuchung?

Nach 5 bis 10 von 1.000 Eingriffen tritt eine Fehlgeburt ein. Genauere Angaben sind kaum möglich, weil auch natürliche Fehlgeburten in dieser frühen Phase der Schwangerschaft häufig sind.

Wie verhalte ich mich nach einer Punktion ?

Fast alle Komplikationen treten innerhalb der ersten 24 Stunden nach einer Punktion auf. Wir raten Ihnen daher, am Punktionstag und am folgenden Tag zu Hause zu bleiben und überwiegend liegend auszuruhen. Ein bis zwei Tage nach der Punktion sollten Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt zu einer Kontrolluntersuchung aufsuchen.

Worauf muss ich achten?

Falls Sie nach einer Punktion durch die Scheide Flüssigkeit oder Blut verlieren oder dies vermuten, starke Unterbauchschmerzen oder andere Beschwerden haben, sollten Sie unbedingt Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Klinik aufsuchen.