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Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) (14 – 18 SSW)

Wann ist diese Untersuchung die richtige?

Aus dem Fruchtwasser lassen sich kindliche Zellen gewinnen, deren Erbmaterial anschließend analysiert werden kann. Da Komplikationen und Fehlgeburten bei der Fruchtwasserpunktion sehr selten sind, entscheiden sich Schwangere, die

  • einen sicheren Ausschluss zahlreicher Chromosomenanomalien und
  • eine weitgehend sichere Aussage über den so genannten offenen Rücken (Spina bifida)

wünschen in der Regel für diese Methode. Zudem sind die wichtigsten Fragen durch einen Schnelltest rasch beantwortet.

Die Amniozentese führen wir erst durch, wenn mindestens 13 SSW abgeschlossen sind. Vor dieser Zeit sollten Punktionen wegen der dann häufigeren Komplikationen nicht vorgenommen werden.

Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
Unter ständiger Ultraschallkontrolle wird eine sehr dünne Hohlnadel so in die Fruchthöhle eingeführt, dass eine Verletzung des Ungeborenen auszuschließen ist. Es werden etwa 10 ml Fruchtwasser abgezogen. Dies ist weniger als ein Zehntel der gesamten Fruchtwassermenge. Dieser Verlust wird in der Fruchthöhle schnell wieder ausgeglichen. Die Punktion selbst dauert nur ein bis zwei Minuten und verursacht bei den meisten Frauen ein unangenehmes Ziehen im Bauch. Unmittelbar nach der Punktion verschließt sich der winzige Stichkanal wieder, da das Gewebe sehr elastisch ist.

Unter Ultraschallkontrolle wird die Nadel (Pfeil) in die Fruchthöhle eingeführt
Aus den kindlichen Zellen im Fruchtwasser werden Kulturen angelegt, die einige Zeit für Wachstum und Vermehrung benötigen. Das Ergebnis der Fruchtwasseranalyse liegt zehn bis zwölf Tage nach der Punktion vor. Um noch am gleichen Arbeitstag ein erstes Ergebnis zu haben, kann zusätzlich ein Schnelltest durchgeführt werden. Hierfür werden lediglich einige Tropfen des Fruchtwassers benötigt.

Um Spaltbildungen des Rückens (Spina bifida) mit hoher Sicherheit auszuschließen, werden nach jeder Amniozentese obligatorisch ein Eiweißstoff (Alpha-Fetoprotein, AFP) und ein Enzym (Acetylcholinesterase, AChE) im Fruchtwasser bestimmt.

Welche Risiken birgt die Untersuchung?

Die Amniozentese birgt wie jede Punktion ein Risiko, eine Fehlgeburt auszulösen. In den letzten 10 Jahren haben wir in unserer Praxis mehr als 30.000 Amniozentesen durchgeführt. Dabei kam es nach 3 von 1000 Eingriffen zu einer Fehlgeburt. In seltenen Fällen kommt es zum Verlust von Fruchtwasser durch die Scheide. Meist schließt sich der Defekt in der Fruchtblase wieder und die weitere Schwangerschaft verläuft ohne Probleme. Noch seltener kann eine Infektion oder Blutung eintreten.

Wie verhalte ich mich nach einer Punktion ?

Fast alle Komplikationen treten innerhalb der ersten 24 Stunden nach einer Punktion auf. Wir raten Ihnen daher, am Punktionstag und am folgenden Tag zu Hause zu bleiben und überwiegend liegend auszuruhen. Ein bis zwei Tage nach der Punktion sollten Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt zu einer Kontrolluntersuchung aufsuchen.

Worauf muss ich achten?

Falls Sie nach einer Punktion durch die Scheide Flüssigkeit oder Blut verlieren oder dies vermuten, starke Unterbauchschmerzen oder andere Beschwerden haben, sollten Sie unbedingt Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Klinik aufsuchen.