Organ-Ultraschall (19 – 21 SSW)
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Kindliches Profil |
Zwischen 19 und 21 SSW führen wir einen so genannten „großen“ Organ-Ultraschall
durch. Dieser ist nicht mit dem in Ihrem Mutterpass gemäß den
Mutterschaftsrichtlinien vorgesehenen Ultraschall-Screening zwischen 19
und 22 SSW gleichzusetzen.
Die spezielle Organ-Sonographie wird von Ihrem Frauenarzt nur bei bestimmten
Indikationen veranlasst. So zum Beispiel:
- Bei Paaren, die bereits ein krankes oder mit Handicap
geborenes Kind haben
- Bei Erbkrankheiten der Eltern oder bei Erkrankungen
der Mutter, die sich negativ auf die Entwicklung eines Kindes auswirken
können (z.B. Diabetes mellitus)
- Wenn die Mutter in der Frühschwangerschaft Medikamente
einnehmen musste oder sich einer intensiven Röntgenuntersuchung
oder einer Strahlenbehandlung unterziehen musste
- Bei familiärer Belastung mit möglicherweise
vererbten Erkrankungen
- Bei Problemen während eines früheren Schwangerschaftsverlaufes
- Bei jeglicher Auffälligkeit in den Screening-Untersuchungen
gemäß Mutterschaftsrichtlinien beim Frauenarzt
Bei bestehender Indikation und entsprechender Überweisung
Ihres Frauenarztes werden die Kosten der von uns durchgeführten
Untersuchungen von den Krankenkassen übernommen. Wir führen
den Organ-Ultraschall aber auch als Selbstzahlerleistung durch.
Was kann im Ultraschall beurteilt werden ?
Zu Beginn der Ultraschallära vor etwa 40 Jahren war
alleine die Darstellung eines kindlichen Kopfes schon ein sensationelles
Ereignis. Heute können hochauflösende Ultraschallgeräte
die Form, die Größe und die Struktur nahezu jeden Organs exakt
bestimmen. Dies setzt allerdings ein umfassendes Spezialwissen sowie
eine große Erfahrung des Untersuchers voraus.
Auch wenn bei Ihrem Kind eine spezielle Fragestellung im
Vordergrund stehen sollte, betrachten wir immer alle darstellbaren Organsysteme
und Merkmale des Ungeborenen. Dabei wird folgendes kontrolliert:
- Das altersentsprechende kindliche Wachstum
- Die Fruchtwassermenge
- Das Aussehen und die Funktion aller Organe inklusive
des Herzens (Echokardiographie)
- Der Blutfluss in der Nabelschnur
- Die Lage und das Aussehen der Plazenta
- Das Durchblutungsverhalten in den Gebärmuttergefäßen
(zur Beurteilung der Mutterkuchenfunktion und -reifung)
Eine Ultraschall-Untersuchung kann jedoch niemals alle
körperlichen oder chromosomalen Fehler und bei weitem nicht alle
Krankheiten eines Menschen aufzeigen.
Bei guten Untersuchungsbedingungen, wobei die Lage des
Kindes und die Stärke der mütterlichen Bauchdecke eine entscheidende
Rolle spielen, dauert eine umfassende Ultraschall-Untersuchung etwa 30
bis 40 Minuten.
Was bedeutet die Untersuchung für mich ?
Ein paar Gedanken als Entscheidungshilfe:
- In erster Linie dient diese umfassende Untersuchung
dazu, bei Auffälligkeiten in der Vorsorge eine exakte Diagnose
zu stellen und Risikoschwangerschaften zu begleiten.
- Wird eine Erkrankung oder Fehlbildung des Kindes festgestellt,
so können wir gemeinsam mit der Patientin rechtzeitig Konsequenzen
für den weiteren Schwangerschaftsverlauf (z.B. weitere Diagnostiken
oder Therapiemöglichkeiten) oder für die Geburt (z.B. Einbindung
weiterer Spezialisten, Auswahl der Entbindungsklinik) ableiten.
- Vielen werdenden Eltern hilft der Ultraschall, die
Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind zu vertiefen. Ein unauffälliger
Organ-Ultraschall bringt ihnen Sicherheit und Beruhigung für den
weiteren Schwangerschaftsverlauf.
- Jede vorgeburtliche Untersuchung kann aber auch unerwartete
Auffälligkeiten ergeben und Sie vor die Entscheidung über
weitere Untersuchungen und Konsequenzen stellen.
- Viele Eltern, bei deren Kind eine Erkrankung oder Fehlbildung
festgestellt wurde, finden in Selbsthilfegruppen eine wichtige Unterstützung.
Gern vermitteln wir entsprechende Kontakte. Durch den Arbeitskreis „Frauen
beraten – donum vitae“ in Düsseldorf können
wir auch eine psychosoziale Betreuung anbieten.
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